Einreichung unterstützen

Die Arbeitsphase, die der Einreichung des Themas vorausgeht, ist grundlegend für den gesamten VWA-Prozess. Hier werden bereits wesentliche inhaltliche und methodische Entscheidungen getroffen, die für den weiteren Verlauf des Arbeitsprozesses maßgeblich sind. Die Betreuungsperson unterstützt die Schülerin bzw. den Schüler bei der Festlegung des Themas, bei der Entwicklung der grundlegenden Fragestellung und der Konkretisierung geeigneter Leitfragen, die die Basis für die weitere Beschäftigung mit dem Thema bilden und als „roter Faden“ den weiteren Arbeitsprozess bestimmen. 

Die Themenfindung und anschließende Formulierung der Fragestellungen gehören zu den entscheidendsten Arbeitsschritten überhaupt. Nur ein gut eingegrenztes Thema und eindeutige, beantwortbare Fragestellungen ermöglichen zielgerichtetes Arbeiten entlang klar umrissener Aufgabenstellungen. Die Aufmerksamkeit, die Schüler/innen dieser Arbeitsphase widmen, und die Unterstützung, die Betreuungspersonen bei der Ausformulierung der leitenden Fragestellung leisten, tragen in hohem Maße zum Gelingen der VWA bei.

1. Von Interessen ausgehen
Niemand beschäftigt sich gerne über längere Zeit mit Themen, an denen wenig Interesse besteht. Darum sollten Schüler/innen klären, womit sie sich aus eigener Motivation beschäftigen. Welche Themen in den Medien, in Freizeit und Schule sind für sie bedeutsam? Gibt es eventuell bereits schulische oder außerschulische Arbeiten, auf denen aufgebaut werden könnte?

In dieser Reflexionsphase können Methoden zur Themenfindung wie Brainstorming/Brainwriting oder Freewriting, Clustermethoden (Concept-Mapping, Mind-Mapping) eingesetzt werden.

2. Auf Ressourcen achten
Vor der endgültigen Festlegung des Themas sollten unbedingt Überlegungen zu zur Verfügung stehenden Ressourcen angestellt werden: Über welches inhaltliche und methodische Wissen und Können verfügt die Schülerin/der Schüler? Welche Bibliotheken können mit wenig Aufwand besucht werden? Gibt es Personen mit großer Expertise oder Institutionen, auf die sie/er Zugriff hat? Benötigt man zur Beantwortung der Fragestellung(en) den Kontakt zu speziellen Personen(gruppen), Organisationen etc.? Welcher Zeitbedarf entsteht aus den jeweiligen Anforderungen? Entstehen eventuell finanzielle Aufwendungen?

3. Thema eingrenzen
Meist sind in der Themenfindungsphase die von den Schülerinnen und Schülern genannten Themen viel zu groß und müssen klug eingegrenzt werden.

Prinzipien der Begrenzung und Konkretisierung sind unter anderen die folgenden:¹

  • Zeitliche Begrenzung (z. B.: Thema ist Österreich, Begrenzung: Zwischenkriegszeit)
  • Geographische Begrenzung (z. B.: Thema ist Wasserqualität in Flüssen, Begrenzung: ein definierter Abschnitt eines heimatlichen Flusses)
  • Beschränkung auf einzelne Einrichtungen oder Institutionen. (z. B.: Thema ist repräsentative Demokratie, Begrenzung: ein ausgewählter österreichischer Landtag)
  • Beschränkung auf Personengruppen (z. B.: Thema sind Mathematikerpersönlichkeiten, Einschränkung: Mathematikerinnen; weitere Begrenzungsmöglichkeit bei Personen/-gruppen sind etwa Alter, soziale und/oder regionale Zugehörigkeit etc. und Kombinationen dieser Begrenzungen)
  • Beschränkung auf eingegrenzte Quellen, bestimmtes Datenmaterial, klar definierte Bereiche (z. B.: Thema ist Naturschutz, Begrenzung: eine bestimmte Naturschutzbestimmung)

4. Eine oder mehrere mögliche Fragestellungen entwickeln
Die Begrenzung eines Themenfeldes unter den oben beschriebenen möglichen Gesichtspunkten steht in Verbindung mit der Frage, was den/die Schüler/in am ausgewählten Themenbereich interessiert. Was soll herausgefunden werden? Auf welche Frage soll eine Antwort gefunden werden? Möglicherweise wollen die Schüler/innen sich in dieser Phase noch nicht ganz festlegen, dann können zum definierten Themenbereich auch mehrere mögliche Fragestellungen formuliert werden.

Mögliche Fragestellungen, die bereits Eingrenzungen vornehmen, sind beispielsweise die folgenden: Welche hinderlichen und/oder förderlichen Bedingungen fanden Frauen an der Universität Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor?
Welche ökonomischen und politischen Faktoren führten im Jahr 1938 zur Gründung der Winzergenossenschaft Wachau?
Wie gut/schlecht ist die Wasserqualität in einem bestimmten Flussabschnitt im Vergleich zu einem anderen?

5. Passende Methode/n eruieren – Methodenkompetenz reflektieren
Neben inhaltlichen Überlegungen müssen auch Überlegungen zur methodischen Vorgangsweise angestellt werden. Gewisse Fragenstellungen erfordern den Einsatz bestimmter Arbeitstechniken und Methoden. Der/die Schüler/in muss entscheiden, ob er/sie die notwendige Methodenkompetenz hat. Viele Schüler/innen interessieren sich für bestimmte Methoden (etwa eine Umfrage durchführen und auswerten, eine Reihe von Interviews führen, auswerten und vergleichen), ohne über das dafür notwendige Wissen zu verfügen. Hier beratend und nachfragend einzugreifen ist eine der wesentlichen Aufgaben der Betreuungsperson.

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von wissenschaftlichem Arbeiten unterscheiden:² Literaturanalytisches Arbeiten (Reproduktion von Wissen) und empirisches Arbeiten (Produktion von Wissen). Eine Vorwissenschaftliche Arbeit kann eine rein literaturanalytische Arbeit sein. Eventuell kann ein empirischer Teil integriert werden. Fachliteratur stellt allerdings immer die Ausgangsbasis dar.

Die folgende Tabelle³ kann zur Klärung der methodischen Arbeit beitragen.

Diese Arbeitsschwerpunkte sollen in meiner Arbeit viel/wenig Raum (Balken) einnehmen:

Arbeitsschwerpunkt------>  wenig Raum  ------>  viel Raum  ------>
Suche in Bibliotheken, Archiven 
Zusammentragen von Wissen 
Informationsentnahme aus Büchern 
Suchen von Fakten in Büchern, Zeitschriften, Internet 
Einordnen von Informationen in andere Zusammenhänge 
Umformulieren bekannter Ergebnisse 
Vergleichen von Theorien, Darstellungen, Texten 
Interpretieren von Sachverhalten und Ergebnissen 
Strukturieren von vorhandenen Informationen 
Untersuchen von gegebenen Zusammenhängen 
Genaues Untersuchen von Texten 
Überprüfen von Behauptungen 
Lösen noch nicht geklärter Problemstellungen 
Erklären eines Phänomens durch eigene Untersuchungen 
Durchführen eigener Interviews 
Ermittlung neuer Daten durch eigene Erhebungen 
Interpretieren von Daten oder historischen Quellen 
Testen methodisch-experimenteller Verfahren 
Eigenständige Formulierung eigener Ergebnisse 


6. Formulierung des Erwartungshorizonts
Mit der Begrenzung des Themas und der Ausformulierung der Fragestellungen sowie der Festlegung der Methoden kann nun die Formulierung des Erwartungshorizonts erfolgen.

¹ Schmitz, Martina/Zöllner Nicole: Der rote Faden. 25 Schritte zur Maturaarbeit. Zürich: Orell Verlag, 2007, S. 38.
² Henz, Katharina: Vorwissenschaftliches Arbeiten. Ein Praxisbuch für die Schule. Wien: E. Dorner, 2010, S. 8f.
³ Sacher, Nicole: Methodenkurs Sek. II: Die Facharbeit planen – strukturieren – schreiben. Stuttgart: Klett, 2010, S. 12.

„Zunächst muss man sich klarmachen, dass jede wissenschaftliche Arbeit die Antwort auf eine offene Frage ist.“¹

Was hier für den Wissenschaftsbereich formuliert ist, gilt auch für die VWA: Die Fragestellung ist das Herzstück jeder (vor)wissenschaftlichen Arbeit. Sie bestimmt Aufbau und Inhalt der Arbeit. Erst mit der Fragestellung formulieren Sie, was das Ziel Ihrer VWA ist.

Solange Sie nicht genau wissen, was Sie eigentlich untersuchen und herausfinden möchten, wissen Sie nicht, welche Aspekte Ihres Themas relevant sind. Daraus folgt, dass Sie keine Orientierung bei der Literaturrecherche haben und Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden können.

Solange Sie nicht wissen, welcher Frage Sie nachgehen, können Sie auch keine (kluge) Entscheidung darüber treffen, wie Sie das Thema behandeln, mit welchen Arbeitstechniken und Methoden Sie arbeiten werden.

Sie können das Thema nicht strukturieren und die gewonnenen Daten aus Literaturrecherche und empirischen Methoden nicht gliedern und in einen sinnvollen Zusammenhang bringen.

Es kann schwierig sein, die Fragestellung zu formulieren. Folgende Aufstellung² kann hilfreich sein:

Die Fragestellung ist als „W-Frage“ (Was? Wie? Warum?...) formuliert und nennt klar und verständlich ein Erkenntnisinteresse.Die Fragestellung
  • sollte möglichst in einem Satz formuliert werden,
  • ist eine offene Frage (sie kann also nicht bloß mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden),
  • enthält keine Vorannahmen oder Wertungen,
  • sollte in passende Unterfragen unterteilt werden,
  • macht Lust aufs Arbeiten.
Die Fragestellung grenzt das Thema ein und trennt so Wichtiges von Unwichtigem.

Die Fragestellung

  • ist möglichst eingeschränkt und klar definiert,
  • macht sichtbar, welche Aspekte des Themas behandelt werden,
  • klärt, was nicht behandelt wird,
  • ist im vorgegebenen Zeitrahmen und mit vorhandenen Ressourcen beantwortbar.

Die Fragestellung gibt den roten Faden für Autorinn/Autoren und Leser/innen vor.
Die Arbeit soll konsequent auf die Beantwortung der Fragestellung ausgerichtet sein.

Die Fragestellung dient als Orientierung für Aufbau und Inhalt der Arbeit:
  • Sie wird in der Einleitung der Arbeit (dar)gestellt
  • und durch die Arbeit beantwortet.
Die Fragestellung weist die Richtung für alle folgenden Arbeitsschritte.Die Fragestellung dient bereits als Orientierungspunkt für die unmittelbar daraus folgenden Methoden.

 

Entwicklung einer Fragestellung³

Im Wesentlichen sind es sechs Phasen, anhand deren Sie ausgehend von der Sammlung eigener Ideen eine konkrete und bewältigbare Fragestellung für die VWA entwickeln können. Diese sechs Phasen differenzieren die drei großen Schritte zur Themenfindung aus (Abbildung 1):

Beispiel

Phase 1: Ideen sammeln
Nehmen Sie Post-its zur Hand und notieren Sie auf jedem einzelnen Zettelchen Begriffe, die Ihnen einfallen und die Sie interessieren.  Schreiben Sie so lange, bis Sie keine spontanen Ideen mehr haben.

Phase 2: Ideen clustern
Bilden Sie anschließend inhaltliche Cluster, indem Sie alle Post-its, die inhaltlich zusammenpassen, in Begriffswolken kleben.

Phase 3: Themen benennen
Geben Sie den Begriffswolken anschließend Titel, z. B.:

Sowohl die Zuordnung der Begriffe zu bestimmten Wolken als auch die Titel hängen von Ihrem subjektiven Verständnis der Begriffe ab.

Phase 4: Themen fokussieren
Wählen Sie eine Begriffswolke aus und notieren Sie nun Aspekte, die Ihnen dazu einfallen.
Z. B. die Begriffswolke Gemeinschaft

Social NetworksKommunikationAblenkungAusgehen
FreundschaftenIsolationDazugehörenSpielen

Phase 5: Fragen stellen
Sie wählen denjenigen Aspekt aus, der Ihnen am interessantesten erscheint, und formulieren  dazu Fragen, die Sie für relevant und spannend halten.

z. B.: Social Networks
Aus welchen Motiven nutzen Jugendliche Social Networks?
Was tun sie auf diesen Plattformen?
Wie viel Zeit verbringen sie damit?
Was bedeutet der Begriff „Freund/in“ in diesem Zusammenhang?

Überlegen Sie, welche Frage Ihnen für eine VWA geeignet erscheint. Die Frage nach den Motiven für die Nutzung erscheint beispielsweise ergiebig. Die anderen Fragen müssen möglicherweise nicht verworfen werden, sondern können Unterfragen darstellen, die in den einzelnen Kapiteln Beachtung finden können.

Phase 6: Forschungsfrage konkretisieren
Die Forschungsfrage für Ihre Arbeit könnte nun lauten:
Welche Funktion und Bedeutung haben Social Networks für Jugendliche?

 

Umsetzung

Phase 1: Ideen sammeln
Notieren Sie auf Post-Its Ihre Ideen. Lassen Sie Ihren eigenen Gedanken freien Lauf: 

Phase 2: Ideen clustern
Bilden Sie Begriffswolken!

Phase 3: Themen benennen
Geben Sie jeder Begriffswolke einen thematischen Titel!

Phase 4: Themen fokussieren
Wählen Sie diejenige Begriffswolke aus, die Sie am meisten interessiert, und bilden Sie dazu Assoziationen:

                                                                            
     

Phase 5: Fragen stellen
Wählen Sie einen Begriff aus und stellen Sie dazu möglichst viele Fragen:

                                                                                   
 
 
 

Phase 6: Forschungsfrage konkretisieren
Welche Frage eignet sich nun für die Bearbeitung in einer VWA?

                                                                                   

 

¹ Esselborn-Krumbiegel, Helga: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. 5. Auflage. Paderborn u. a.: Schöningh, 2017. S. 63.
² Vgl. die Ausführungen in Henz-Hölzl, Katharina: Vorwissenschaftliches Arbeiten. Aktualisierung. Wien: E. Dorner, 2016.
³ Diese Beschreibung folgt der Darstellung in Maresch, Günter/Schreilechner, Adelheid: klar_Matura. Vorwissenschaftliche Arbeit. Jugend & Volk, 2017, und wurde von der Autorin zur Verfügung gestellt.

Brainstorming¹ ist eine Methode zum Sammeln von Gedanken und Entwickeln von Ideen. Das vom US-Amerikaner Alex F. Osborn in der Mitte des vorigen Jahrhunderts entwickelte Verfahren war ursprünglich als Gruppenaktivität gedacht, kann aber in leicht abgewandelter Form durchaus auch Einzelpersonen nützlich sein.

Beim verwandten Brainwriting werden die Ideen, Überlegungen, Assoziationen schriftlich festgehalten.

Freewriting ist eine kreative Schreibmethode, bei der der Bewusstseinsstrom der/des Schreibenden ohne Selbstzensur zu Papier gebracht wird.
Schüler/innen können sich dieser Methoden bei der Themenfindung für (vor)wissenschaftliche Arbeiten sowie beim Erarbeiten von Inhalten etc. bedienen.

Brainstorming

Grundprinzipien des Brainstormings sind,

  • von einer Frage auszugehen,
  • alle Überlegungen, Ideen, Assoziationen, die produziert werden, ohne innere Zensur oder Bewertung zuzulassen,
  • diese zu notieren: Es wird alles aufgeschrieben, was einem in den Sinn kommt!
  • alles Notierte nach einer gewissen Zeit (zwei bis drei Tage) kritisch zu bewerten.

Brainwriting

Wie das Brainstorming ist Brainwriting zuallererst eine Gruppenmethode, die aber auch von Einzelpersonen eingesetzt werden kann.

Man schreibt dabei – in einem zuvor festgelegten Zeitrahmen (z. B. 10 Minuten) – alles auf, was einem spontan zur Problemstellung bzw. zum gewählten Thema einfällt. Auch bei dieser Variante ist es wichtig, sich zunächst keine weiteren Gedanken zu machen, wie „gut“ bzw. vernünftig die notierten Einfälle sind bzw. wie sie in ein Gesamtbild passen.

In der Auswertungsphase kann es hilfreich sein, die Bewertung der einzelnen Ideen nach folgenden Kriterien vorzunehmen:

  • Welche ist neu?
  • Welche ist originell?
  • Welche ist nützlich?
  • Welche lässt sich (leicht) realisieren?

Freewriting

Freewriting² ist eine kreative Methode, die in vielen Situationen eingesetzt werden kann, etwa

  • zur Ideensammlung,
  • zur Aktivierung von Vorwissen,
  • zur Klärung der eigenen Perspektive auf ein Thema,
  • zum Einstimmen in eine Schreibtätigkeit,
  • zur Überwindung von Schreibblockaden.

Setzt man Freewriting als Brainstormingmethode ein, geht man von einem Impuls – einem Kernwort, einem Satzanfang – aus, um Assoziationen, Ideen, Überlegungen zu sammeln.

Grundprinzipien des Freewritings sind:

  • einen Begriff/Satzanfang als Ausgangspunkt zu wählen,
  • eine Eieruhr/Stoppuhr einzustellen (5, 10, 15 … Minuten),
  • ohne Selbstzensur zu schreiben – alles ist erlaubt!
  • nicht abzusetzen – die schreibende Hand bleibt stets in Bewegung (fällt einem nichts ein, schreibt man das hin!),
  • nicht auf Rechtschreibung oder Zeichensetzung zu achten,
  • wenn die Zeit um ist, den Gedanken fertig zu schreiben – dann stopp!

¹ Vgl. Reich, Kersten (Hrsg.): „Methodenpool“, in http://methodenpool.uni-koeln.de/download/brainstorming.pdf [Zugriff: 20.05.2019].
² Elbow, Peter: Writing With Power: Techniques for Mastering the Writing Process. New York: Oxford UP, 1998. Goldberg, Natalie: Writing Down the Bones. Boston: Shambala Publications, 1986.

Mittels Mind-Maps¹ lassen sich Themengebiete durch Informationsreduktion leichter und schneller erfassen und veranschaulichen. Gedankengänge, Gelesenes und/oder Gehörtes werden visualisiert.

Ausgehend von einem zentralen Begriff werden entsprechende Haupt- und Unterkategorien (-gedanken) als Haupt- und Nebenäste gezeichnet. Dabei lässt man den Gedanken freien Lauf, bringt assoziativ immer mehr (Schlüssel-)Begriffe zu Papier bzw. erfasst und ordnet sie digital.

Die Einsatzmöglichkeiten von Mind-Maps im Rahmen der Vorwissenschaftlichen Arbeit sind vielfältig: zur Planung und Organisation des gesamten VWA-Projektes bzw. von einzelnen Teilen, zur Ideensammlung bei der Themenfindung, zur Strukturierung und visuellen Vermittlung komplexer Sachverhalte, zur Vorbereitung der Präsentation etc.

Vorgangsweisen bei der Erstellung von Mind-Maps:

  • Notierung des zentralen Begriffes/Leitgedankens zentral in der Mitte eines Blattes in Querformat,
  • ausgehend von diesem zentralen Begriff sternförmige Anordnung von weiteren Gedanken/Unterpunkten/Begriffen,
  • Einsatz von Symbolen, Pfeilen, Ruf- und Fragezeichen, selbst definierten Zeichen,
  • Darstellung von Verbindungen zwischen verwandten Zweigen,
  • Beschriftung der Verbindungslinien zur Verdeutlichung von Zusammenhängen und Abhängigkeiten,
  • Verwendung von Farben, um Zusammenhänge herzustellen oder Bedeutungen darzustellen,
  • Arbeit ohne zensurierende Unterbrechungen – ein direktes Ordnen und Optimieren der Karte stört die Kreativität und behindert die Erstellung der Mind-Map.

Mind-Maps können auch am Computer gestaltet werden, entsprechende Software gibt es als Gratisdownload (z. B. „FreeMind“, „Knowledge-Map“, „XMind“, „MindManager“) bzw. in kostenpflichtigen Ausführungen (z. B. „Mindjet MindManager“, „Personal Brain“, „iMindMap“). Auch für iPads und iPhones gibt es entsprechende Applikationen, z. B. „SimpleMind+“, „iMindMap Mobile HD“. Ebenso gibt es für Android entsprechende Applikationen, z. B. „MindMeister“, „SimpleMind“, „Mindly“.

Concept-Maps

Concept-Maps dienen wie Mind-Maps der Strukturierung von Wissen und der Veranschaulichung insbesondere komplexer Sachverhalte. Zu ihrer Erstellung werden die zentralen Begriffe eines Themas zunächst erfasst, sodann schematisch aufgezeichnet, erweitert und schließlich netzartig verknüpft. Durch die intensive Auseinandersetzung mit (Schlüssel-)Begriffen lassen sich Inhalte leichter erschließen und neue Ideen entwickeln.

Im Rahmen der Erarbeitung einer VWA könnten Concept-Maps im Anschluss an ein Brainstorming zur Themensuche zum Einsatz kommen, bei der Eingrenzung des Themas und bei der Gliederung der Inhalte hilfreich sein, zur  Zusammenfassung der Arbeit und bei der Vorbereitung der Präsentation eingesetzt werden.

Concept-Maps können einfach und schnell per Hand gezeichnet oder mit Hilfe entsprechender Computerprogramme, z. B. „Cmap-Tools“, „Inspiration Maps Lite“ (iPad), kostenlos für nicht kommerzielle Anwendungen erstellt werden.

Mögliche Vorgangsweisen beim Erstellen einer Concept-Map:³

  • Auflistung der wichtigen Stichwörter, ggf. Nummerierung, um Prioritäten zu verdeutlichen,
  • Notierung  der wichtigsten dieser Stichwörter (nur eins oder wenige) zentral auf ein DIN-A4- oder DIN-A3-Blatt im Querformat,
  • Notierung weiterer passender Stichwörter in direkter Nachbarschaft und Verdeutlichung von Abhängigkeiten und Beziehungen mittels Verbindungslinien,
  • Gruppierung von Zusammengehörendem, farbiges Umrahmen,
  • Verwendung von Symbolen und auch Bildern zur Visualisierung von Begriffen und Beziehungen,
  • Verwendung von Pfeilen zur Darstellung einer Denkrichtung, zur Verdeutlichung von Ursache und Wirkung oder zur Richtungsangabe vom Allgemeinen zum Speziellen etc.,
  • Kommentierung der Verbindungen und Pfeile mittels kurzer, präziser Beschreibungen zur Dokumentierung, in welcher Beziehung die Begriffe zueinander stehen,
  • Arbeit ohne zensurierende Unterbrechungen – ein direktes Ordnen und Optimieren der Karte stört die Kreativität und behindert die Erstellung der Concept-Map.

¹ Karall, P., Weikert, A.: Das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/schreiben/schreiben-19.html. [Zugriff: 30.5.2019]; Kannicht, Ludwig: „Concept Mapping. Multidisziplinäre Hintergründe zur Visualisierung von Wissen und Concept Mapping konkret mit CmapTools.“, in: http://luline.net/extra/wp-content/uploads//2009/12/Concept-Mapping-Kannicht-2008.pdf [Zugriff: 20.5.2019].
² Fürstenau, Bärbel: Concept Maps im Lehr-Lern-Kontext. 2011.
³ Schreibzentrum und Interdisziplinäres Kolleg Hochschuldidaktik der Goethe-Universität Frankfurt a. M.: http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/59989416/A09_Concept_Map.pdf [Zugriff 21.05.2019].

Abbildung 1: Stangl, Werner: Schreibtechniken – die Praxis. [werner stangl]s arbeitsblätter. 2019. https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PRAESENTATION/schreibtechniken.shtml. [Zugriff 21.05.2019].
Abbildung 2: Landesinstitut für Schule Bremen: Concept Mapping. 2017. https://www.lis.bremen.de/detail.php?gsid=bremen56.c.90390.de [Zugriff 21.05.2019].

Die Einreichung des Themas erfolgt über das ABA-Portal und entspricht im Großen und Ganzen der früheren Einreichung über die Genehmigungsdatenbank. Dennoch sind einige Änderungen zu beachten.
Die Einreichung umfasst Angaben zu folgenden Bereichen:

  • Schuljahr der abschließenden Prüfung
  • Betreuer bzw. Betreuerin
     
  • Titel der Arbeit
    Das eingereichte Thema entspricht dem Titel der Arbeit und scheint in diesem Wortlaut im Reifeprüfungszeugnis auf.
    (max. 100 Zeichen inkl. Leerzeichen)
    - Untertitel
    Der Titel kann bei Bedarf durch Hinzufügen eines Untertitels auf dem Deckblatt der abzugebenden Exemplare der VWA präzisiert werden. Sollte der Untertitel bereits zum Zeitpunkt der Einreichung feststehen, kann dieser im Feld "Untertitel" eingetragen werden. Er wird aber nicht ins Reifeprüfungszeugnis übernommen.
    - Sprache
    Wird die Arbeit in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst, ist der Titel jedenfalls auf Deutsch im Titelfeld einzugeben. Der anderssprachige Titel muss im Feld „Fremdsprachiger Titel“ eingetragen werden. Dazu muss das Eingabefeld "Fremdsprachige Arbeit" durch Anklicken aktiviert werden. Ins Reifeprüfungszeugnis werden beide Titel durch einen Schrägstich getrennt exportiert.

    Nach der Genehmigung der Themeneinreichung durch die Schulleitung kann das Thema (=Titel der Arbeit) nicht mehr geändert werden und scheint in diesem Wortlaut im Reifeprüfungszeugnis auf.
     
  • Impuls (= Persönlicher Impuls, Fragestellung, Literaturangabe)
    Der Impuls umfasst sowohl Angaben zum persönlichen Zugang der Schülerin/des Schülers zum Thema als auch zum besonderen Interesse im gewählten Themenbereich, also zur zentralen Frage, die im Rahmen der Arbeit beantwortet werden soll. Ebenso erfolgen hier Angaben zur Literatur, die für eine erste Einarbeitung ins Thema benutzt wurde und die eine weitere Bearbeitung der Fragestellung absichert (etwa 3-5 Literaturangaben).
    (max. 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen)

  • Geeignete Leitfragen
    Im Rahmen der Leitfragen sind Schüler/innen aufgefordert anzugeben, welche Fragen aufbauend zu klären sind, um die grundlegende Fragestellung (siehe Impuls) beantworten zu können. 3-5 Leitfragen sollen dabei als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit dem Thema dienen. Adaptierungen und Konkretisierungen der Leitfragen sind in Absprache mit der betreuenden Lehrperson im Zuge der eingehenden Auseinandersetzung mit dem Thema möglich.
    (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)

  • Angestrebte Methode/n (= Arbeitsweisen, Methoden)
    Dieser Bereich umfasst Angaben zu geplanten Arbeitsweisen und Methoden, die der Schüler bzw. die Schülerin anwenden möchte, um die Fragestellung zu bearbeiten.
    (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)

  • Vorläufige Gliederung
    Durch die Erstellung einer vorläufigen groben Gliederung definieren Schüler/innen die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer Arbeit. Eine detaillierte Gliederung erfolgt erst mit der Erstellung der Arbeit. Die vorläufige Gliederung kann bei Bedarf im Laufe des Arbeitsprozesses adaptiert werden.
    (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)

  • Partnerinstitution (optional)
    Verschiedenste Institutionen wie universitäre Einrichtungen, Fachhochschulen, Bibliotheken, Museen oder auch Vereine und Firmen können bei der Arbeit an der VWA beraten und unterstützen. Hat die Schülerin/der Schüler geplant, auf eine außerschulische Institution zurückzugreifen, kann diese hier angeführt werden.

  • Rechtliche Erklärung (!)
    Zum Abschluss der Themeneinreichung ist es erforderlich, dass die Schülerin/der Schüler eine rechtliche Erklärung abgibt und sich damit zur "guten (vor)wissenschaftlichen Praxis" bekennt. Mit dieser versichert die Schülerin/der Schüler, die Arbeit selbstständig zu verfassen und ausschließlich Quellen zu verwenden, die als Zitate belegt und im Literaturverzeichnis angeführt werden. 
    Eine entsprechende Vorlage steht dafür über die Einreichmaske zum Download zur Verfügung. Diese Vorlage muss unterschrieben oder digital mittels ID-Austria signiert und mit der Funktion „Ausgefüllte Erklärung hochladen“ hochgeladen werden.


Das Thema wird über den Menüpunkt Meine Arbeit eingereicht.
- Eine Hilfestellung mit Screenshots der Eingabefelder im ABA-Portal steht hier zum Download zur Verfügung.
- Welche Arbeitsschritte dabei im Portal notwendig sind, erläutert das Handbuch für Schüler/innen
- Zum Login ins ABA-Portal geht es hier.