Der erste Seminarnachmittag wurde von Mag. Michael Koscher, dem neuen Leiter der AG VWA, eröffnet und von Frau Dr. Aurelia Weikert von der Uni Wien moderiert.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der 50 Lehrpersonen aus ganz Österreich teilnahmen, stand die Frage, wie es gelingen kann, dass Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihres VWA-Themas von ihrem eigenen Erkenntnisinteresse ausgehen und bestmöglich dabei begleitet werden, ihr Arbeitsvorhaben mittels einer zentralen Forschungsfrage und davon abgeleiteten Leitfragen zu präzisieren.
In seiner Keynote zum Thema "Fragengeleitetes Lernen, lernpsychologischer Überbau - forschendes Lernen" entwickelte Dr. Johannes Reitinger von der Uni Wien auf eine sehr ansprechende Art ein solides theoretisches Fundament, indem er wesentliche Merkmale von forschendem Lernen anschaulich erläuterte und einen Zusammenhang zur Selbstbestimmungstheorie der Motivation herstellte. Fazit seiner Ausführungen: Eine gute Forschungsfrage zeichnet sich nicht durch hohe Komplexität aus, vielmehr ist Mut zur Reduktion gefragt. Eine wesentliche Gelingensbedingung für einen erfolgreichen VWA-Prozess ist eine Forschungsfrage, die persönlich bedeutend ist, den Weg zu ihrer Beantwortung plausibel darlegt und sich im gegebenen Rahmen durch die Anwendung gut bewältigbarer Methoden auch tatsächlich beantworten lässt.
Mag.a Adelheid Schreilechner von der PH Salzburg knüpfte in ihrem Vortrag an die theoretischen Ausführungen ihres Vorredners an und bereicherte den Nachmittag durch eine Fülle an praktischen Tipps und Hinweisen. Sie zeigte mittels anschaulicher Beispiele, welche Kategorien von Forschungsfragen es gibt und wie hilfreich und wichtig gut überlegte Leitfragen für den gesamten Arbeitsprozess und die Qualität einer VWA sind. In Kleingruppen-Settings (auch das ist online möglich!) wurden die TN dazu eingeladen, das Gehörte gleich selbst auszuprobieren und ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen.
Stellvertretend für die vielen positiven Rückmeldungen am Ende des Nachmittags sei hier eine Teilnehmerin zitiert:
„Das Format war sehr gelungen, die Inhalte sind in der Betreuungsarbeit gut umsetzbar. Ich freue mich auf den darauf aufbauenden zweiten Teil der Seminarreihe, in dem ich mir für den naturwissenschaftlichen Bereich viele wertvolle Tipps erwarte.“