Unendliche Weiten – die Recherche im Internet

1. Suchbegriffe

Du hast das Thema für deine vorwissenschaftliche Arbeit gefunden, nun brauchst du „Futter“. Während sich deine Kolleginnen und Kollegen vor 20 Jahren erst einmal auf den Weg in die nächste Bibliothek machen mussten, kannst du es dir heute erst einmal vor dem Computer gemütlich machen. „Internetrecherche“ heißt das Zauberwort. Doch aus dem Ärmel lässt sich die Suche im Netz dann auch nicht Schütteln. Wie kommst du also gezielt zu den benötigten Informationen im Internet? Zunächst ist die richtige Eingabe des Suchbegriffs für den Erfolg deiner Recherche ausschlaggebend.

Eingabe von Suchbegriffen

Egal, welche Suchmaschine du benutzt (www.google.at, www.yahoo.de, metager.de, www.bing.com/?cc=de ) – ein einzelner Suchbegriff bringt in der Regel Tausende, oft Hundertausende von Treffern und man weiß nicht, welcher nun die gesuchte Information enthält. Je mehr Begriffe in das Suchfeld eingegeben werden, desto stärker wird die Suchmaschine filtern und dementsprechend weniger Treffer liefern, bei geeigneten Suchbegriffen dafür aber brauchbarere.

Die Eingabe eines Leerzeichens zwischen den Begriffen wird etwa von Google als „AND“ oder „+“ interpretiert. Das bedeutet, dass nur Ergebnisse geliefert werden, in denen alle diese Begriffe vorkommen. Bei Eingabe eines Minuszeichens vor dem Begriff, werden Seiten oder Dokumente ausgeschlossen, die diesen Begriff enthalten. Stellst du mehrere Worte unter Anführungszeichen, so sucht die „Datenkrake“ nach Seiten und Dokumenten, in denen die Begriffe genau in dieser Wortfolge und nicht nach den einzelnen darin enthaltenen Wörtern vorkommen. Die meisten Suchmaschinen bieten auch eine erweiterte Suche an, wo nicht alle Suchbegriffe zwingend vorkommen müssen (sie werden von der Suchmaschine automatisch mit einem „oder“ verbunden, das nennt sich unscharfe Suche).

Automatische Wortergänzung

Eine weitere Möglichkeit, sich beim Eintippen der Suchbegriffe helfen zu lassen, ist folgende Adresse: www.google.at/webhp
Dort wird während des Eintippens automatisch eine Liste von Wörtern eingeblendet, die mit den bereits eingetippten Buchstaben beginnen, also eine automatische Wortergänzung. Je mehr Buchstaben man tippt, desto näher kommt man an den gesuchten Begriff. Diese Funktion ist auch bereits in mehreren Browsern integriert.

Erinnerst du dich nur noch an ein Wort aus der Webadresse (URL), so kann mit dem Befehl „allinurl:“ gesucht werden. Ein Beispiel: „allinurl:vwa“ führt dich u. a. zur Website „www.ahs-vwa.at“.

2. Ablauf der Recherchearbeit

Deine Recherchearbeit könntest du damit beginnen, Lexikon-Artikel auf Wikipedia über deinen Themenbereich zu lesen. Überlege dir, welche Stichwörter aus diesem Text du für deine Recherche verwenden könntest. Da es nicht klug ist, sich nur auf eine Quelle zu stützen, suchst du mit deiner bevorzugten Suchmaschine nach diesen Stichwörtern. Zuerst mit einem Begriff, dann verfeinere die Suche mit dem Minuszeichen und den Anführungszeichen.

Hervorgehobene Suchbegriffe

Wenn du den ausgegebenen Treffer als HTML-Version öffnest, werden im Dokument die Suchbegriffe automatisch farbig hervorgehoben. So kann der Text schnell überflogen werden. Stehen die Suchbegriffe nahe beisammen und nicht weit verstreut voneinander, ist wahrscheinlich auch ein inhaltlicher Zusammenhang vorhanden. Nun lohnt es sich, das Dokument genau zu lesen, auszudrucken und eventuell Teile davon zu speichern.

Nachvollziehbare Dokumentation

Immer, wenn du einen für dich verwertbaren Inhalt gefunden hast, setze einen Favoriten/ein Lesezeichen im Browser und kopiere diesen/s in ein Word-Dokument, in dem du auch aufschreibst, mit welchen Suchbegriffen du dabei gearbeitet hast. So kannst du die brauchbaren Treffer jederzeit auf einem anderen Computer wiederholen und hast eine gute, nachvollziehbare Dokumentation deiner Suche.

Beurteilung der Ergebnisse

Wenn du bei deiner Suche erfolgreich warst, stellt sich die Frage, ob die gefundenen Informationen verlässlich und aktuell sind? Bevor du Informationen verarbeitet, musst du sie kritisch beurteilen. Dieser Grundsatz gilt ungeachtet der Art der Beschaffung (Zeitung, Zeitschrift, Buch, Radio, TV, Internet, mündliche oder schriftliche Auskunft usw.). Folgende Fragen musst du dir stellen:

  • Sind die Informationen aktuell oder veraltet?
  • Sind sie seriös oder steht eine Absicht dahinter (kommerziell, politisch, ideologisch)?
  • Sind sie sachlich richtig oder falsch?
  • Werden mehrere wichtige Aspekte berücksichtigt oder fehlen zentrale Gesichtspunkte?

Man wird nicht immer fündig

Vielleicht findest du zu einem sehr speziellen Thema auch keine oder zumindest keine für dich relevanten Ergebnisse. Dann kannst du versuchen andere Suchmaschinen zu benutzen (Google, Yahoo, Metager, Bing ...). Sind die Ergebnisse, obwohl es viele Hinweise auf Bücher in der Trefferliste gibt, immer noch nicht zufriedenstellend, setzt du deine Recherche in einer Bibliothek fort. Das Web ersetzt eben die Bibliothek für speziellere Fragestellungen nicht (immer)!